Was sind Kreativitätstechniken?

Kreativitätstechniken sind Denkwerkzeuge, die Menschen dabei unterstützen, in der Phase der Ideenfindung, Ideengenerierung und Ideenentwicklung ungewöhnliche Denkansätze zu generieren. Diese Denkwerkzeuge unterstützen Menschen dabei, den Ideenfindungsprozess so effektiv wie möglich zu gestalten.

Durch den Einsatz geeigneter Kreativitätstechniken entstehen qualitativ hochwertige Ideen, die sich zu ausgereiften Konzepten weiterentwickeln lassen.

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Brainstorming als Kreativitätstechnik

Die bekannteste Kreativitätstechnik ist Brainstorming. Sie beruht darauf, dass alle Teilnehmer z.B. eines Innovationsworkshops ihre Ideen ungefiltert nennen können. Beim Brainstorming gibt es bestimmte Regeln: So wird beispielsweise zwischen der Ideen- und der Kritikphase unterschieden. Brainstorming ist die einfachste aller Kreativitätstechniken. Allerdings steht Brainstorming auch in der Kritik. Ein Beispiel:

Der Chef beruft ein Teammeeting ein. „Wir brauchen neue Ideen!“ Die Mitarbeiter stöhnen und denken: „Nicht schon wieder Brainstorming!“ Aus Erfahrung wissen sie, dass Brainstorming als Kreativitätstechnik häufig zu vielen Ergebnissen führt, aber nicht zu wirklich überzeugenden.

Das Problem: Die Teilnehmer gehen oft zu unvorbereitet in den kreativen Prozess. Die Ideenfindung wirkt chaotisch und durcheinander, weil eine strukturierte Vorgehensweise und eine festgelegte Denkrichtung fehlen.

Kreativitätstechniken Beispiele

Es gibt zahlreiche Beispiele für spezielle Kreativitätstechniken, die angewendet werden können, um in den unterschiedlichen Phasen des Kreativprozesses Problemstellungen und Ziele zu definieren, Ideen zu finden und zu sammeln, eine Strukturierung, Bewertung und Optimierung vorzunehmen und aus den entwickelten Ideen umsetzbare Konzepte hervorzubringen.

Nicht jede Kreativitätstechnik ist gleich gut für alle Anforderungen geeignet. Es gibt verschiedene Formen von Kreativitätstechniken. Anhand des Worts „APFEL“ lassen sich diese Formen der Kreativitätstechniken strukturieren.

  • A steht für Assoziationen, eine grundlegende Technik für die Ideenfindung. Neben Brainstorming gehören Techniken wie Brainwriting in die Gruppe der assoziativen Techniken.
  • P ist der Perspektivenwechsel, bei dem durch einen Rollenwechsel neue Ideen entstehen. Techniken des Perspektivenwechsels sind beispielsweise die Walt Disney Methode und das 6-Hüte-Denken.
  • Bei F wie Fragetechniken, werden Fragen nach dem Unbekannten gestellt: („Was weiß ich über das Thema nicht?“).
  • E bedeutet Ebenenwechsel und hilft als Technik dann weiter, wenn eine existierende Lösung auf neue Bereiche angewendet werden soll: Konkrete Fragestellung abstrahieren, Antworten finden, wieder zurück und konkretisieren.
  • L für Lotteriemethode bringt Zufallsinspirationen ins Spiel und macht am meisten Spaß.
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Kreativitätstechniken für die Ideenfindung nutzen

In der Phase der Ideenfindung und Ideengenerierung helfen Kreativitätstechniken Mitarbeitern/-innen, neue Perspektiven einzunehmen und ungewöhnliche Ideen zu generieren. Mit der Innolytics Software können Sie Kreativitätstechniken wie Edward de Bonos „Sechs-Hüte-Denken“, die Walt-Disney-Methode und den Fünf-Brillen-Blick aus dem EDISON-Prinzip online abbilden. Wie Sie Kreativitätstechniken online einsetzen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Warum Kreativitätstechniken funktionieren – Das Prinzip des Perspektivenwechsels

Ungewöhnliche Ideen entstehen durch neue Perspektiven.

So wurde von Walt Disney überliefert, dass er sich abwechselnd in die Perspektive des Träumers, des Realisten und des Buchhalters begab.

  • In der Rolle des Träumers dachte er das Unmögliche und war frei von allen Beschränkungen.
  • In der Rolle des Realisten dachte er ausschließlich über die Umsetzung nach.
  • Und in der Rolle des Buchhalters überlegte er, wie sich Ideen finanzieren lassen.

Auch Edward de Bonos Denktechnik der sechs Hüte beruht auf diesem Prinzip: Abwechselnd werden Ideen aus verschiedenen Rollen betrachtet. Mitarbeiter/-innen, die in der frühen Phase des Innovationsprozesses diese verschiedenen Rollen einnehmen, befreien sich von Denkschranken. Statt jeder neuen Idee sofort Beschränkungen aufzuerlegen, gehen sie die einzelnen Rollen Schritt für Schritt durch. Dieser Perspektivenwechsel war auch eine wichtige Grundlage der Arbeit des berühmten Erfinders Thomas Edison, der physikalische Probleme oftmals mit der Sichtweise eines Chemikers betrachtete.

Der nach ihm überlieferte „Fünf-Brillen-Blick“ lässt eine breitere Definition der Rollen zu: Sie können Mitarbeiter/-innen beispielsweise die Rolle berühmter Unternehmer geben und fragen: Wie hätte Apple-Gründer Steve Jobs das Problem gelöst? Wie würde Amazon-Chef Jeff Bezos an die Frage herangehen? Oder wie würde unser schärfster Konkurrent das Problem angehen?

Die Innolytics® Software erlaubt es Ihnen, in der Kreativphase unterschiedliche Perspektiven zu definieren und Mitarbeiter/-innen in neue Rollen zu versetzen.

Kreativitätstechnik Walt-Disney-Methode in der Innolytics® Software abbilden

Im Prozessmanager der Innolytics® Ideenmanagement-Software, KVP-Software und Innovationsmanagement-Software können Sie eine Phase hinzufügen, in der Sie mit Kreativitätstechniken arbeiten wollen. Nennen Sie diese beispielsweise Kreativphase. Jetzt legen Sie drei Rollen an:

  • Rolle 1 – der Träumer

    In dieser Rolle dürfen sich Mitarbeiter/-innen vorstellen, was sie wollen. Sie sind Träumer und brauchen nicht daran zu denken, wie ihre Ideen später umgesetzt werden.

  • Rolle 2 – der Realist/ Umsetzer

    Mitarbeiter/-innen, die diese Rollen haben, konzentrieren sich ausschließlich auf die Umsetzung von Ideen. Sie beschreiben beispielsweise Wege, mit denen Ideen umgesetzt werden können. Sie äußern aber auch Bedenken hinsichtlich der Machbarkeit.

  • Rolle 3 – der Realist/ Buchhalter

    Aus dieser Rolle heraus werden Ideen entwickelt, um Neues möglichst kostengünstig umzusetzen. Zugleich werden Bedenken geäußert, wenn eine Idee offensichtlich einen bestehenden Kostenrahmen zu sehr sprengt.

Sobald Sie diese Rollen im Prozessmanager definiert haben, brauchen Sie sie lediglich für die Kreativphase aktivieren. Wenn Sie jetzt zur kollaborativen Ideenentwicklung aufrufen, können Sie diese Rollen an bestimmte Mitarbeiter/-innen oder Gruppen vergeben oder Mitarbeiter/-innen können sich ihre Rolle selbst auswählen. In der Praxis bedeutet das: Sie können beispielsweise Mitarbeiter/-innen aus der Produktion mit der Rolle der Umsetzer betreuen und Mitarbeiter/-innen aus den Finanzen für die Rolle der Buchhalter. Damit ermöglichen Sie abteilungsübergreifende Kollaboration.

  • Der Vorteil: Sie beziehen alle Abteilungen in die Phase der Ideenfindung mit ein.

  • Der Nachteil: Mitarbeiter/-innen aus den Abteilungen bleiben in ihren Rollen. Das heißt: Finanzler dürfen niemals träumen. Probieren Sie es einfach aus!

Ideenentwicklung lebt von der Abwechslung! Machen Sie es mal so, mal so. In der Innolytics® Software können Sie alles definieren.

Kreativitätstechnik: „Sechs-Hüte-Denken“

Rein technisch gesehen gehen Sie genauso vor wie bei der Walt Disney-Technik. Nur die Rollen sind anders. Statt Träumer, Umsetzer und Buchhalter definieren Sie jetzt die entsprechenden Hüte: Roter Hut, blauer Hut, grüner Hut, gelber Hut, schwarzer Hut, weißer Hut oder Sie benennen gleich die Hüte: Kritiker, Umsetzer, Überzeuger, Zweifler, Überprüfer, Rechner.

Wenn Sie unterschiedliche Kreativitätstechniken fest in Ihren Ideenmanagement-Prozess, in Ihren kontinuierlichen Verbesserungsprozess, Ihr Ideenmanagement oder Innovationsmanagement integrieren wollen, können Sie beide Techniken als eigene Phase anlegen. Sie können dann situativ – also je Idee oder Diskussion – entscheiden, welche Technik Sie einsetzen möchten. Genauso verfahren Sie mit dem „Fünf-Brillen-Blick“. Falls Ihre Mitarbeiter/-innen Vorkenntnisse in Kreativitätstechniken besitzen, können Sie problemlos mehrere unterschiedliche Kreativitätstechniken in Ihren Prozess integrieren. Falls nicht, starten Sie zunächst mit einer einfachen wie beispielsweise der Walt Disney-Technik oder drei einfachen Perspektiven aus dem „Fünf-Brillen-Blick“.

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Kreativitätstechniken machen Ideenfindung online zum Vergnügen!

Viele unserer Kunden, die die Walt Disney-Technik, die sechs Denkhüte oder den „Fünf-Brillen-Blick“ einmal eingesetzt haben, sind begeistert. Kreativitätstechniken wirken gerade online als Motivationsschub. Ähnlich wie in einem Innovationsworkshop, wo Moderatoren häufig Kreativitätstechniken einsetzen, werden Mitarbeiter/-innen dazu angeregt, anders zu denken.

Online Software bietet hier sogar weitere Vorteile: Alle Gedanken, die aus den unterschiedlichen Perspektiven heraus entstehen, werden sofort digital dokumentiert. Zwar entstehen diese Gedanken auch in Workshops, sie sind jedoch häufig flüchtig und unmittelbar nach Ende des Workshops verloren. Probieren Sie es aus! Ideenfindung und online Ideengenerierung mit Hilfe von Kreativitätstechniken.