Vorsicht Erfahrung! Was Change Management und Innovation im Weg steht
Warum sind Change Management und Innovation so schwer? Weil die Erfahrung häufig im Weg steht. Erfahrung ist ein zweischneidiges Schwert – mit einer scharfen Kehrseite. Für Mitarbeiter und Führungskräfte, die jahrelang durch die Regularien und Prozesse eines Unternehmens geprägt wurden, ist es schwer, auf Knopfdruck kreativ zu denken, Regeln zu brechen und neue Ideen zu entwickeln. Doch genau das ist angesichts von Entwicklungen wie der digitalen Disruption wichtig. Unternehmen müssen ihre Innovationsfähigkeit steigern und eine Innovationskultur aufbauen. Innovation muss zur Kernkompetenz des Unternehmens werden. Wie kann das gelingen? Dieser Artikel wird Ihnen helfen zu verstehen, warum sich Kreativität nicht einfach anordnen lässt. Warum Sie im digitalen Wandel einen langen Atem brauchen, wenn Sie Skeptiker von neuen Wegen überzeugen wollen. Und wie Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern den digitalen Wandel gestalten und disruptive Innovationen entwickeln können.
Warum Erfahrung Change Management und Innovation im Weg stehen kann
Im Laufe ihrer Karriere entwickeln Führungskräfte und Mitarbeiter sehr genaue Vorstellungen davon, wie Abläufe korrekt befolgt werden, welche Lösungen funktionieren und welche Ansichten richtig sind. Sie bekommen ein Gespür dafür, was Kunden wünschen, wie Mitarbeiter geführt werden sollten und wie das Unternehmen strategisch ausgerichtet werden muss. Dieses Wissen ist das Kapital erfahrener Mitarbeiter.
Stellen Sie sich vor, Sie müssten vor jeder Entscheidung eine genaue Analyse durchführen. Sie würden es nicht einmal schaffen, morgens pünktlich zum Arbeitsplatz zu kommen. Frühstücken oder nicht? Die hellen Schuhe oder die schwarzen Schuhe? Das Auto nehmen oder mit dem Zug fahren? Die Zeitung komplett lesen oder nur das, was wichtig ist? Für die Beantwortung all dieser Fragen kennt Ihr Kopf eine phantastische Abkürzung: Die Erfahrung. „Ich bin schon immer mit dem Auto gefahren.“ Punkt. Nachgedacht wird nur, wenn es um Grundsätzliches geht. Steht die Entscheidung einmal, dann bitte nicht mehr an ihr rütteln. Ihre Erfahrung macht Sie einmalig.
Dummerweise hat sie eine Kehrseite. In Zeiten disruptiver Veränderungen kann sie Change Management und Innovation im Weg stehen. Innovationsstrategien werden auf Basis der Erfahrungen von gestern entwickelt, die Ergebnisse einer Trendanalyse werden so interpretiert, dass sie in das Erfahrungsschema der Vergangenheit passen.
Wenn Sie an Ihren Erfahrungen festhalten, birgt dies ständig die Gefahr, dass vieles so bleibt, wie es schon immer war. Probleme von morgen werden so angegangen wie Herausforderungen von gestern. Jahrzehntelange Wahrheiten werden nicht überprüft, weil sie seit Jahrzehnten Gültigkeit haben. Wenn Sie sich ausschließlich auf Erfahrungen von gestern verlassen, verlieren Sie schnell den Blick dafür, dass alles auch ganz anders sein könnte. Change Management und Innovation bleiben auf der Strecke.
Stellen Sie den Autopilot in Ihrem Kopf ab
Noch etwas kann Change Management und Innovation verhindern. Unser Kopf neigt dazu, auf Autopilot umzuschalten und möchte am liebsten den Großteil eines Tages im Automatik-Modus verbringen. Versetzen Sie sich kurz zurück in die Zeit, als Sie den Führerschein gemacht haben. In der Fahrschule konnten Sie kaum das Gas- vom Bremspedal unterscheiden. Beim Abbiegen mussten Sie aufpassen, weil Sie regelmäßig Fußgänger übersehen haben. Und heute? Blinken, zur Seite blicken, Spur wechseln. Dieser Vorgang, der Ihren Fahrlehrer früher möglicherweise an den Rand der Verzweiflung brachte, läuft heute vollautomatisch ab. Während Ihr Unterbewusstsein Sie durch den Verkehr lotst, können Sie – natürlich über die Freisprechanlage – mit Ihren Kollegen telefonieren, Verhandlungen mit Kunden führen oder über die nächsten Schritte bei der Produktentwicklung nachdenken. Sie haben den Kopf frei für die großen Dinge des Lebens, Ihr Unterbewusstsein regelt den Rest. Oder anders ausgedrückt: Ihr Gehirn kommt ganz gut ohne Sie zurecht.
Ihr Gehirn versucht stets, Denkprozesse zu automatisieren
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Die Forschung kann das erklären: Wenn Sie Informationen in Ihrem Gehirn speichern, entstehen gigantische Zellennetzwerke, denen zum Teil komplette Aufgaben übertragen werden. Wissenschaftler sprechen von neuronalen Netzen. Werden Sie regelmäßig mit einer bestimmten Herausforderung konfrontiert, legt Ihr Gehirn Lösungsmuster an. Werden Sie anschließend erneut mit der Herausforderung konfrontiert, aktiviert Ihr Gehirn diese Verknüpfungen und die Lösung ist da. Je mehr sich dieser Prozess automatisiert, desto weniger bekommen Sie davon mit. Ihr Gehirn versucht, Abläufe soweit es geht zu automatisieren. Dummerweise das Gegenteil von dem, was Change Management und Innovation erfordert.
Wie Change Management und Innovation im Unternehmen gelingt
Das menschliche Gehirn hat grundsätzlich wenig Interesse daran, bewährte Lösungsansätze immer wieder in Frage zu stellen. Schließlich war es harte Arbeit, sie aufzubauen. Entsprechend schwer ist es für das Management von Unternehmen, Change Management und Innovation im Unternehmen auf Knopfdruck zu betreiben. Erfahrungen lassen sich nicht einfach abschalten. Das ist auch nicht notwendig. Mit den richtigen Methoden und Tools lässt sich die Erfahrung von Mitarbeitern und Führungskräften positiv für Change Management und Innovation nutzen.
Die Innolytics® Ideenmanagement-Software und Innovationsmanagement-Software bietet dafür den entsprechenden Raum.